Offener Brief des BDL ans Landwirtschaftsministerium

Sehr geehrte Frau Schmidt, sehr geehrte Frau Delp,

vielen Dank für Ihr Schreiben und das damit zum Ausdruck gebrachte Engagement für unsere gemeinsame Arbeit im Bereich der agrarischen Bildungspolitik.

Es freut mich zu lesen, dass wir angesichts der großen Herausforderungen, denen sich die gesamte Agrarbranche derzeit ausgesetzt sieht, darüber einig sind, dass deren Bewältigung nur dann gelingen kann, wenn der laufende Transformationsprozess durch eine hochwertige Bildungsarbeit aller Akteure flankiert wird – allen voran durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. 

Vor diesem Hintergrund versichere ich Ihnen, dass die von Ihnen angesprochene Veränderung der Aufgabenverteilung in der Abteilung 8 des BMEL keinerlei Einschränkungen in der Ausübung der Verantwortung des Ministeriums für diesen Bereich nach sich ziehen wird. Im Gegenteil: Die neuen Strukturen sollen dafür sorgen, den gewohnt hohen Standard unserer Arbeit im Bereich der agrarischen Bildungspolitik aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen.

Berufliche Bildung im Agrarbereich ist nach wie vor eine unserer Kernkompetenzen und Sie können sich sicher sein, dass wir diesen Fokus nicht aufgeben werden. Dabei setzen wir auch weiterhin auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Interessenvertretungen des agrarischen Berufsnachwuchses.

Da wir Ihr Anliegen sehr ernst nehmen, freue ich mich zudem, Sie im Rahmen unserer geplanten Agrarbildungskonferenz nicht nur als Gäste sondern auch als aktiven Part der Veranstaltung einzubinden, und verspreche mir eine rege Diskussion und Beteiligung zu den aktuellen Themen des agrarischen Bildungsbereichs.

Mit freundlichen Grüßen

Sylvia Bender

Mitte Juni sendete der BDL einen Offenen Brief an die Staatssekretärin des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Silvia Bender. Sein Inhalt:

Offener Brief zur Umstrukturierung des BMEL:
Bildungspolitik für die Grünen Berufe ist Zukunftspolitik

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin,

mit Erstaunen haben wir am 17.05.2023 die E-Mail des BMEL zur Kenntnis genommen, dass mit Wirkung zum 15.05.2023 das Referat 814 „Förderbanken, Einzelbetriebliche Förderung, Bildungspolitik“ aufgelöst und der Bereich Bildungspolitik in das Referat 815 mit nun geändertem Aufgabenbestand „Zivilgesellschaft in ländlichen Räumen, Bildungspolitik“ integriert wird.

Wir hoffen, dass diese Umgestaltung eine rein behördliche und formale Neuordnung ist. Unserer Meinung nach benötigt Bildungspolitik für die Grünen Berufe Eigenständigkeit und Sichtbarkeit. Sie ist Zukunftspolitik. Wer große Transformationspläne in der Agrarpolitik verkündet, der muss bei der Bildung der Forstwirt:innen, Hauswirtschafter:innen, Winzer:innen oder Landwirt:innen beginnen. Zukunftspläne können nur umgesetzt werden, wenn sie von engagierten jungen Menschen und konkret dem Nachwuchs der grünen Branche in die Hand genommen werden. Dabei sind Bildung und die Unterstützung in diesem Bereich einerseits der Grundstein, andererseits der Schlüssel.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. und dem Referat 815 verläuft von unserer Seite bislang sehr gut. Wir wünschen uns, dass dies durch die Ansiedlung des Bildungsbereichs im Referat erweitert werden kann. Jedoch sorgen wir uns, dass die Umstrukturierung eher konkrete Einsparungen im Bildungsbereich zur Folge hat. Berufliche Bildung in den Grünen Berufen braucht mehr und nicht weniger Aufmerksamkeit, Ressourcen und Unterstützung.

Wir fordern weiterhin eine klare Erkennbarkeit von beruflicher Bildungspolitik in der Struktur des BMEL, Erhalt der Ressourcen für den Bereich Bildungspolitik und ein offenes Bekenntnis zum Erhalt der Aus- und Weiterbildung im und vom BMEL.

Für einen konstruktiven Austausch stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Maike Delp & Theresa Schmidt